Minoische Kunst, das kleine Bildband von Konrad Helbig
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Konrad Helbig (1964), Minoische Kunst. 26 Bildtafeln, Insel-Bücherei Nr. 821.

Vor Jahren hat mich die minoische Kultur gepackt. Damals hatte ich einiges zu dem Thema gelesen. Darunter zwei Romane. Der eine war über den sogenannten Lilienprinz von Alexander L Czoppelt, und der andere Diskos von Phaistos von Verena Appenzeller. Alle beide Romane waren mittelmäßig, so dass ich sie schnell wieder verkauft habe.

Nach Kreta habe ich es aber bis jetzt nicht geschafft. Dieses Jahr ist es soweit. Im April geht es nach Kreta. In erster Linie, um die Ausgrabungsstätten und Museen zu besuchen, aber auch, die sagenumwobene Frühlingsflora Griechenlands zu erleben. Darum im April. Ich begann aufs Neue zu recherchieren und habe den aktuellsten Dumont Reiseführer bestellt.

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Malia. Kleiner Rundaltar neben der großen Freitreppe im minoischen Palast. Helbig 1964, Tafel 27.

Da man sagt, die wundervollen minoischen Fresken, die ich so sehr bewundere, seien zum größten Teil Fälschung bzw. phantasievolle Rekonstruktion, vor allem der Lilienprinz (hier zu einen Artikel von Seán Hemingway MET), habe ich nach alternativen Möglichkeiten gesucht. Schließlich habe ich den winzig  kleinen Bildband von Konrad Helbig gefunden. Herausgegeben von der Insel-Bücherei im Jahr 1964! Vielleicht sind die Bilder ehrlicher, hoffte ich. Als das Büchlein ankam, war ich zunächst enttäuscht. Die Bilder waren schwarz-weiß. Heutzutage ist man ja an die prächtigsten Farbfotos gewöhnt. Da war auch nichts Neues drin, was im Internet nicht zu finden wäre. Dennoch, die Insel-Bücherei hat etwas für sich. Ich ertappe mich dabei, ständig danach zu greifen, um darin  herumzublättern. Das Nachwort von Gerhard Kleiner, eine kleine Einführung in die minoische Kunst also, ist auch nett zu lesen, obwohl vieles von den Interpretationen heute überholt sein müsste.

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Hagia Triada, Südkreta Palast, Messaraebene und Idagebirge (Psiloritis), Helbig 1964, Tafel 20-21.

© Spurensucherin

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Mindestens einmal im Monat halte ich eine dieser Fährten fest – in Wort, Bild und manchmal auch Ton.

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